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Sigma 100-400mm f/5-6.3 DG DN OS - Jetzt auch für Fujis X-Mount

Fuji-User mussten lange darauf warten, denn für andere Mounts wie beispielsweise Sony-L ist Sigmas Super-Zoom 100-400mm/f5-6,3 ja schon sein einigen Jahren verfügbar. Fujis eigenes 100-400er war bis dato die teurere Alternative. Die Sigma-Alternative kostet knapp unter 1000 Euro – da kann man sich schon einige „Grüne“ – um genau zu sein: 7 – sparen. Zudem ist es etwas leichter und kompakter, allerdings auch etwas lichtschwächer als das Fuji-Pendant (f4,5-5,6), was in der Fotopraxis allerdings nur bedingt (Wildlifefotografie) eine Rolle spielen dürfte.

Anwendung breit gefächert

Im Tubus arbeiten 22 Linsen in 16 Gruppen, die Naheinstellungsgrenze liegt bei 112cm bei 100mm und 160cm ausgefahren bei 400mm. Damit kann man gut arbeiten – auch dann, wenn man nicht nur weit entfernte Dinge heranholen möchte (adäquat zum Vollformat ist die Brennweite 150 bis 600mm, das Objektiv wurde ja ursprünglich für Vollformat entwickelt), sondern auch attraktive Porträts mit samtigem Bokeh anstehen: funktioniert wunderbar, da überzeugen die Bilder. 


Exzellent stabilisiert

Das Objektiv macht enorm viel Spaß – viel Anteil daran hat der integrierte Stabilisator, ohne den das Fotografieren aus der Hand vor allem bei 400mm sehr schwer, ja vielleicht gar unmöglich, wäre, weil man da jeden Atemzug und jeden Herzschlag spüren würde. So jedoch – vielleicht auch in Kombination mit einem der stabilisierten Fuji-Bodies (X-H1, X-H2, X-H2s oder X-T5 beispielsweise) – gelingen wunderbar scharfe Bilder. Apropos Schärfe – die ist, wie von Sigma nicht anders gewohnt – exorbitant ausgeprägt. Bei jeder Blende, bei jeder Zoom-Stufe von der Mitte bis in die Ecken. Tester berichten, dass dies auch bei den Vollformat-Gehäusen der Fall ist. Logisch, dass dies dann im APS-C-Bereich noch ausgeprägter ist. Hier hat das Fuji-Pendant echt einen harten Gegner bekommen.

Gut ausgestattet

Dieses Objektiv ist gleichzeitig ein Dreh- wie auch ein Schiebezoom: Bei der Gegenlichtblende fällt ein speziell gummierter Ring auf, der es ermöglicht, den Brennweiten-Bereich auch per Druck und Zug zu bedienen – in gewissen Situationen, wenn es beispielsweise schnell gehen muss, ist das enorm von Vorteil. Das Zoom ist klassisch ausgestattet. Um versehentliches Ein- oder Aus-Zoomen zu vermeiden, gibt es auch einen Lock-Schiebeknopf. Weitere Schalter sind AF-L/AF, Begrenzung 6m-Unendlich, Naheinstellgrenze bis 6m und Full sowie zwei Stabilisierungsmodi.

Leiser AF

Die Autofocus-Leistung ist absolut top … und erfreulicherweise komplett lautlos, was in der Tierfotografie von Vorteil sein dürfte. Der integrierte Stabi gleicht 5 EV-Stufen aus – das ist eine Stufe mehr als beispielsweise bei Sony´s E-Anschluss. Das Objektiv ist nicht Spritzwasser-Geschützt, allerdings ist am Bajonett eine Gummilippe angebracht.

Außergewöhnliche Abbildungsleistungen

Doch nun zum wesentlichsten: Die Bildqualität. Keine Ahnung, wie Sigma das hinbekommen hat, aber die Farbcharakteristik empfinden wir zumindest subjektiv als außergewöhnlich und speziell – im positiven Sinne. Wir hatten die Linse an der X-H2s und waren doch sehr angetan von den Ergebnissen. Wenn man dann noch mit den verschiedenen Filmsimulationen spielt, steigt das Maß an Begeisterung. Am meisten überzeugt hat uns die Kombi mit CC (Classic Chrome) und NN (Nostalgic Negative) – urteilt selbst, die Bildbeispiele dürften für sich sprechen. Wenn man dann noch ein wenig am internen Colour-Grading experimentiert und „schraubt“, dann steigt die Begeisterung in gleichem Maße. Erfreulich auch, dass auch offenblendig keine lästigen Farbsäume (CAs) entstehen – weder vor dem anvisierten Focus, noch dahinter. Das erspart zusätzliche Mühen bei der Bildbearbeitung.

Klare Empfehlung

Fazit: Das 100-400mm von Sigma ist ein leistbares Superzoom, das adäquat zum Vollformat, für das es entwickelt wurde, satte 150-600mm liefert. Es ist knapp 700 Euro günstiger als das Fuji-XF-Gegenstück und somit ein ernst zu nehmender Konkurrent. Die Verarbeitung wie auch verwendete Materialien sind top, optische Fehler wie CA (Gegenlicht und Streulicht haben wir nicht ausgetestet) bleiben aus, die Schärfeleistung ist exorbitant. Größte Freude bereitet die Bildqualität – und dort vor allem die Farben – man kann herrlich spielen mit Fujis internen Farbsimulationen. Summa Summarum überzeugt die Linse auf ganzer Linie. Das Objektiv ist bei uns im Geschäft sofort lieferbar.

 

Text & Fotos von Walter De Meijer

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Kommentare: 1
  • #1

    Hilde Fenkart (Donnerstag, 28 September 2023)

    Phantastische Bilder. Toller Bericht. Vielen lieben Dank Walter. Danke für alles was ich bei dir gelernt habe